Vor einigen Wochen ging es bereits durch die Nachrichten: Abmahnungen aufgrund der Nutzung von Google Fonts. Viele Kleinselbständige und kleine Unternehmen sahen sich plötzlich mit Forderungen konfrontiert, um eine gerichtliche Abmahnung zu umgehen, weil sie auf ihrer Homepage kostenlose Schriftarten von Google nutzten.
Der technische Hintergrund dabei: Beim Abrufen der Schriftarten werden Nutzerdaten zu einem Google-Server außerhalb der EU übertragen, ohne dass der Seitenbesucher dem widersprechen kann. Die Lösung ist relativ einfach: Man kann die Schriftarten bei Google herunterladen und zusammen mit der eigenen Homepage selbst hosten. Dafür braucht es aber gewisse technische Kenntnisse, die nicht jeder hat, der sich seine Homepage beispielsweise mit einem Baukasten wie WordPress selbst zusammengebastelt hat.
Und für jene, die bereits ein Schreiben der ominösen “IG Datenschutz” erhalten hatten, war es ohnehin zu spät. Hinter dieser Scheinorganisation steckt wiederum der Berliner Rechtsanwalt Kilian L.
Eine Schande
Dass rechtlich etwas in dieser Art möglich ist, ist alleine schon fragwürdig und sollte auf die politische Tagesordnung. Ein Anwalt, der das zu seinem Geschäftsmodell macht, ist aber nach meiner Ansicht ganz klar eine Schande für seinen Berufsstand.
Doch Rechtsanwalt L. ist jetzt offenbar über seine eigene Gier gestolpert. Die Generalstaatsanwaltschaft Berlin ließ gestern seine Büros und die eines seiner Klienten in Berlin und Baden-Württemberg durchsuchen. Ihnen wird vorgeworfen, die datenschutzrechtliche Betroffenheit nur vorgetäuscht zu haben – mit einem extra zu diesem Zweck programmierten Bot, der die Homepages der Opfer automatisiert besuchte.
Ich hoffe bei vorliegender Schuld auf eine empfindliche Strafe.
Geschieht ihm recht! Es hat schon was bösartiges, sich mit einer Pseudoempfindlichkeit und einer KI ein Geschäftsmodell zu basteln. Lügen haben eben kurze Beine.
Meine Seite hatte es auch erwischt u ich habe sogar die”Strafe “bezahlt. Hätte ich gar nicht müssen?.