Die Menschen in Südbaden wissen die Einzigartigkeit ihres Landes zu schätzen. Der Rhein, das milde Klima, die Nähe zum Elsaß und der Schweiz – das hat uns über Jahrhunderte geprägt. Die Fasent mit ihren bunten Hästrägern ist auch in unserer Region ein nicht hinweg zu denkender Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens, wenn es wieder heißt „s’ goht degege“. Der beeindruckende Blick auf die Landschaft von der Burgruine Hohengeroldseck auf dem Schönberg wird für mich nur noch übertroffen von der “Terrasse der Ortenau” auf Schloss Staufenberg bei Durbach mit seinem Panorama vom Schwarzwald bis zu den Vogesen.
Die traumhafte Natur, ob am Rande des Schwarzwalds oder in der Oberrheinebene, zieht nicht ohne Grund traditionell Urlauber an, die sich bei uns von ihrem Alltag erholen. Wer wollte nicht hier leben in unserer vor allem durch den Weinanbau geprägten Gegend? Kein Wunder also, dass es mich nach Jahren im Schwarzwald und im Dreisamtal bei Freiburg vor zehn Jahren wieder in meine Heimat zurückgezogen hat. In Lahr – der Geburtsstadt Philipp Jakob Siebenpfeiffers, dem Mitinitiator und Hauptakteur des Hambacher Fests 1832 – aufgewachsen, bin ich zwischenzeitlich in Kappel-Grafenhausen sesshaft geworden.
Dass es sich für dieses wunderschöne Fleckchen Erde zu kämpfen lohnt, wussten auch schon unsere Vorfahren, als sie – quasi als Ouvertüre zur Märzrevolution von 1848 – auf der „Offenburger Versammlung“ im Jahre 1847 für Freiheit, Bürgerrechte und Demokratie eintraten. Ich setze mich für meine Heimat ein, damit auch unsere Kinder, Enkel und Urenkel – mit unseren Traditionen verwurzelt – hier genauso freiheitlich, sicher und gut leben können wie schon unsere Eltern.