In meiner Kindheit und Jugend war es normal, Zigeunerschnitzel und Negerküsse zu essen, wobei ich mich mehr noch an den Begriff Mohrenkopf erinnere. Wer diese Begriffe heute noch benutzt, muss sich warm anziehen. Erst im Januar 2020 strich die Stadt Offenburg das bekannte Volkslied „Lustig ist das Zigeunerleben“ aus dem Repertoire des Glockenspiels am Rathausturm, womit nicht nur der Text, sondern selbst die Melodie des Liedes als „rassistisch“ gebrandmarkt wurde.
Was früher noch als Lächerlichkeit abgetan worden wäre, ist längst nicht mehr lustig. In Deutschland verschieben Gesinnungsterroristen und – zumeist vom Steuerzahler lebenslang alimentierte – Pharisäer den Korridor des Sagbaren sukzessive immer weiter in nur eine Richtung: nach links. Die Folge ist nicht die viel zitierte Meinungsvielfalt, sondern eine Willkürherrschaft über das Recht auf freie Meinungsäußerung. So gelten Begriffe wie „Negerkuss“ oder „Zigeunerschnitzel“ zumindest als rassistisch verfemt und ist eine strafrechtliche Verfolgung als Volksverhetzung nur noch eine Frage der Zeit – der Begriff „Köterrasse“ für uns Deutsche bekam dagegen sogar das Gütesiegel der Justiz.
Es gibt zahlreiche Beispiele für solche heuchlerischen Doppelstandards: Beispielsweise erklärt das ZDF, man solle „Experten“ zufolge schwarze Menschen nicht „Farbige“ nennen, „denn diesen Begriff haben sich schwarze Menschen nicht selbst ausgesucht.“ Davon abgesehen, dass kein normal denkender Mensch auf die Idee gekommen wäre, schwarze Menschen als „Farbige“ zu bezeichnen und dieser inzwischen verpönte Begriff ursprünglich eine künstliche – eben politisch korrekte – Wortschöpfung war, um die Bezeichnungen „Neger“ und „Schwarzer“ abzulösen, findet dieser angebliche „Standard“ in einem anderen Bereich neulinker Weltveränderung keinerlei Anwendung: Weil es „Trans-Gender“ gibt, muss es nach dieser kruden Weltsicht eben auch „Cis-Gender“ geben. Wobei ich nicht einen „Cis-Gender“ kenne, der sich freiwillig so nennen würde. Zum Verständnis: Als „Cis-Gender“ werden alle Menschen bezeichnet, die kein Problem damit haben, dass sich ihr Geschlecht (Mann oder Frau) anhand ihrer Geschlechtsteile (Penis oder Vagina) bestimmt.
Der linke Mainstream, der jede noch so naheliegende und berechtigte Unterscheidung (also „Diskriminierung“ im Wortsinne) verteufelt, wenn sie nicht zu den eigenen Zielen passt, hat überhaupt kein Problem, alle Menschen die anderer Meinung sind, mit neuen Gruppenbezeichnungen zu brandmarken: „Alte weiße Männer“, Bullen, Umwelt-Sau, Nazi-Sau aber auch Nazi-Schlampe sind Begriffe, die gezielt gestreut und so immer gebräuchlicher werden. Wen wundert es also, wenn aktuellen Umfragen zufolge immer mehr Bürger in unserem Land Angst haben, ihre Meinung offen zu äußern, sei es im Beruf, auf der Universität oder im privaten Bereich.
Und das nicht zu Unrecht, denn es bleibt nicht bei verbaler Verunglimpfung und Verächtlichmachung. Inzwischen drohen Gedanken- und Sprachabweichlern empfindliche Konsequenzen bis zur Existenzvernichtung. Denken wir nur an Thilo Sarrazin, Uwe Tellkamp oder die Behandlung „missliebiger“, also kritischer Verlage, wie zum Beispiel auf der Frankfurter Buchmesse. Verlagert man dieses Geschehen nach Russland, spräche man sicher von einer „Verfolgung missliebiger Oppositioneller“. An der politischen Korrektheit von heute gemessen, wären Franz Josef Strauß, Helmut Schmidt und selbst die frühe Angela Merkel ein Fall für die gesellschaftliche Zensur.
Als Volksvertreter höre ich mir gern die unterschiedlichsten Meinungen an, lasse mir jedoch von niemandem vorschreiben, was ich zu denken oder zu sagen habe. Auch begebe ich mich in keine Euphemismus-Tretmühle, um unliebsame Wahrheiten „politisch korrekt“ zu verstecken. Die Realität muss in Deutschland auch weiterhin beim Namen genannt werden. Politische Korrektheit dient nur der Tabuisierung von Problemen und der Ausgrenzung ganzer Bevölkerungsgruppen von der öffentlichen Diskussion. Es darf aber keine einseitige Kriminalisierung unliebsamer Meinungen unter dem Deckmantel eines angeblichen Kampfes gegen „Hass und Hetze“ geben.
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