Der Lahrer Zeitung bzw. dem Schwarzwälder Boten ist es zu verdanken, dass eine brutale Messerattacke in der Lahrer Kernstadt an die Öffentlichkeit gekommen ist. Das Opfer selbst, ein 30jähriger Lahrer Familienvater, hatte auf Facebook über die Tat berichtet und sich entsetzt gezeigt, dass der Täter am nächsten Tag sofort wieder auf freien Fuß gesetzt und die Tat in den Mitteilungen des Polizeipräsidiums verschwiegen wurde, in denen sonst sogar über Fahren ohne Führerschein und Hundebisse berichtet wird.
Offenbar aus Rachsucht, weil das Opfer in einem früheren Strafverfahren vor sieben Jahren gegen ihn ausgesagt hatte nachdem er es damals niedergeschlagen und ausgeraubt hatte, stieß der kurdischstämmige Täter ihm in einem Lahrer Lokal hinterrücks eine 10cm lange Klinge in den Unterleib.
Es liege weder Flucht- noch Verdunkelungsgefahr vor, so das Polizeipräsidium auf Nachfrage. Und weil der Stich nicht lebensgefährlich gewesen sei, ermittele man auch gar nicht wegen eines versuchten Tötungsdelikts. Dass lebenswichtige Organe nur knapp verfehlt wurden, das Opfer zeitweise besinnungslos war und im Krankenhaus eine Blutransfusion erhielt, spielt aus Sicht der Polizeiführung bzw. der Staatsanwaltschaft offenbar in diesem Fall keine Rolle.
Und warum die Tat nicht vermeldet wurde, müsse noch intern geklärt werden, sagt der Pressesprecher des Polizeipräsidiums. Es müsse wohl etwas schief gelaufen sein (genauso wie bei der verschwiegenen Schlägerei kurz zuvor am Lahrer Rosenbrunnen, die mit dieser Tat nichts zu tun hatte).