Die ersten Wahllokale an der Ostküste haben schon geöffnet. Heute ist der Tag der Entscheidung – für die Vereinigten Staaten, aber indirekt auch für uns und große Teile der Welt. Heute entscheidet sich, wer den ins Straucheln geratenen amerikanischen Riesen ab dem 20. Januar 2025 für vier Jahre führen wird.
Die Lahrer Zeitung wollte von mir wissen, wie ich zu dieser Wahl stehe. Hier meine Antworten:
Welche Bedeutung hat diese Wahl für Deutschland?
„Die USA sind Deutschlands wichtigster Handelspartner. 2023 gingen knapp zehn Prozent der deutschen Exporte in die USA, der Handelsüberschuss mit den USA überstieg das Handelsdefizit im Verhältnis zu China (+ 63,3 Milliarden Euro zu -59,8 Milliarden). Zugleich sind die USA als Führungsmacht der NATO bislang ein unverzichtbarer Sicherheitspartner für Deutschland. Da Amerika wie Deutschland und Europa politisch tief gespalten ist, stellt die Wahl eine echte Richtungsentscheidung mit weitreichenden Folgen für Deutschland und Europa dar. Diese betreffen unsere Sicherheit genauso wie die Wirtschaft.“
Wem drücken Sie die Daumen?
„Mein Favorit ist Donald Trump. Entscheidend ist für mich, dass ein Sieg von Kamala Harris die Wahrscheinlichkeit eines Krieges mit Russland drastisch erhöhen würde, da ihre Politik auf noch mehr Konfrontation mit Russland ausgelegt wäre. Donald Trump hat dagegen in seiner ersten Amtszeit bewiesen, dass er kein Interesse an kriegerischen Abenteuern hat. Alle Defizite Trumps treten für mich hinter diesen Aspekt zurück. Trump wird Deutschland allerdings auch viel Geld kosten, da er auf höheren Beiträgen zur NATO bestehen und eher zu protektionistischen Maßnahmen greifen wird.“
Dass die beiden anderen Wahlkreisabgeordneten, Yannik Bury (CDU) und Johannes Fechner (SPD), Kamala Harris die Daumen drücken, versteht sich, wobei Fechners Argumentation – gerade wegen dem Ukrainekrieg, den Energiepreisen und dem Nahost-Konflikt sei Trump abzulehnen – ziemlich absurd ist.