Heute vor 175 Jahren, am 18. März 1848, begannen in Berlin die Barrikadenkämpfe im Rahmen der Deutschen Revolution. Diese hatte wiederum ihren Ausgang bei uns hier in Baden genommen und war schnell auf München, Wien und Berlin umgeschlagen, bald gefolgt von Norditalien, Ungarn und Sachsen.
Es ging den Revolutionären vor allem um Demokratie und Gleichheit vor dem Gesetz, aber dazu auch erst einmal um deutsche Nationalstaatlichkeit. Sie wollten, dass die Deutschen selbst über ihr Schicksal entscheiden und nicht weiter wie Schachfiguren auf Konferenzen europäischer Monarchen hin und her geschoben werden. Das erklärt möglicherweise auch die auffällige Zurückhaltung der aktuellen Bundesregierung anlässlich dieses wichtigen Jahrestages.
270 Menschen zwischen 12 und 74 Jahren starben am 18. und 19. März durch Kugeln und Bajonette der preußischen Soldaten. Sie wurden am 22. März auf dem Berliner Gendarmenmarkt aufgebahrt und König Friedrich Wilhelm IV. sah sich gezwungen, den Toten mit schwarz-rot-goldener Schärpe und gezogenem Hut die Ehre zu erweisen. Das hielt ihn allerdings nicht davon ab, bis zur endgültigen Niederschlagung der demokratischen Einigungsbewegung Ende 1849 immer wieder revolutionäre Gruppen, gerade auch hier in Südbaden, zusammenschießen und Rädelsführer hinrichten zu lassen und im April 1849 die Kaiserkrone, die ihm Vertreter der Frankfurter Nationalversammlung nach Berlin brachten, wegen ihres “Ludergeruchs der Revolution”, abzulehnen.
Es dauerte dann bis 1871 zur Herstellung der deutschen Einheit (ohne Österreich) und bis 1918, bis die Farben der deutschen Demokratie, Schwarz-Rot-Gold, endlich auch die Farben des deutschen Staates wurden.
Die AfD stellt sich bewusst in die Tradition dieser Revolutionäre von 1848, davon zeugt unter anderem die Benennung unseres Fraktionssitzungssaales als “Saal Paulskirche”. Und heute ist ein guter Tag, ihres Kampfes und ihrer Opfer zu gedenken.