Heute vor 70 Jahren erhoben sich die Bürger in der sowjetisch besetzten Zone Deutschlands um gegen die immer weiter voranschreitende Einführung eines undemokratischen sozialistischen Systems nach sowjetischem Vorbild und die zunehmenden Repressionen der SED-Regierung gegenüber dem Volk zu protestieren.
An über 700 Orten kam es zu Demonstrationen und wurde gestreikt. Die Menschen kamen aus allen Schichten zusammen, in den Berichten ist von einer zunächst sehr ausgelassenen Stimmung die Rede, was an das Hambacher Fest 1832 erinnert.
Frauen gedrängt, sich scheiden zu lassen
Doch die Reaktion der Roten Armee und der DDR-Polizeikräfte ließ nicht lange auf sich warten. Mit äußerster Brutalität wurden die Proteste niedergeschlagen, es gab zahlreiche Tote und Verletzte. Sieben deutsche Bürger wurden hingerichtet, über 15.000 festgenommen und viele von ihnen zu langjährigen Haftstrafen verurteilt.
Für die SED war der Aufstand offiziell eine “faschistische”, aus dem “imperialistischen” Ausland gesteuerte Propagandaaktion. In seiner Rachsucht verordnete das sozialistische Regime sogar, dass die verurteilten Bürger in den Haftanstalten einen Aufnäher mit gelbem Kreuz tragen mussten und dort besonders schlecht behandelt wurden. Die Frauen der Veurteilten wurden gedrängt, sich scheiden zu lassen.
Märtyrer für die Freiheit
In der Bundesrepublik war der 17. Juni von 1954 bis 1990 Nationalfeiertag, der Tag der Deutschen Einheit. Erst nach der Wiedervereinigung wurde dieser auf den 3. Oktober verlegt und der Volksaufstand von 1953 geriet zunehmend in offenbar gewollte Vergessenheit. Über die Gründe darüber lässt sich spekulieren, vielleicht liegt es daran, dass die umbenannte SED schon in mehreren Bundesländern mitregierte und in Thüringen sogar den Ministerpräsidenten stellt. Das übrigens durch das Wirken einer früheren regimetreuen FDJ-Sekretärin, die 16 Jahre lang als Bundeskanzlerin amtierte. Vielleicht liegt es auch daran, dass sich auch die anderen Altparteien mit Volkssouveränität, Demokratie und Freiheit zunehmend schwertun.
Für uns, die Alternative für Deutschland, ist klar: Dieses Ereignis, dieser heldenhafte Aufstand gegen ein totalitäres Unrechtsregime und seine Opfer, Märtyrer für die Freiheit, darf nie in Vergessenheit geraten. Der 17. Juni muss Mahnung und Vorbild sein und bleiben.