Die Mittelschicht bröckelt

Nicht nur der Verband der Gebäudereiniger schlägt Alarm: Immer mehr Arbeitnehmer kündigen, weil sich Arbeiten für sie nicht mehr lohnt.

Zwölf Euro pro Stunde, das ist der aktuelle Mindestlohn. Das macht bei einer 40-Stunden-Woche ein Bruttogehalt von etwa 2.100 Euro, von denen sich die Sozialversicherungen 388 Euro (plus nochmal das gleiche vom Arbeitgeber) und der Fiskus nochmal etwa 200 Euro nehmen. Am Ende kommen für 174 Stunden Buckelei also etwa 1.512 Euro auf das Konto. Von dem Konsum aus diesem Einkommen gehen nochmal etwa 150 Euro als Mehrwertsteuer direkt an den Staat plus das, was an Steuerbelastung indirekt noch in den Nettokaufpreisen und Mieten steckt, im Durchschnitt mindestens 20%, also nochmal 272 Euro.

Unter dem Strich nehmen sich Staat und Sozialversicherungen also bereits beim Mindestlohn von 2.500 Euro Arbeitgeberbrutto mindestens 1.410 Euro. Das vorneweg zum Verständnis des Problems.

Der Regelsatz beim Bürgergeld wird ab Januar 563 Euro betragen, das sind dann erst einmal noch 949 Euro weniger, als die 40-Stunden-Mindestlohn-Kraft netto bekommt. Aber beim Bürgergeldempfänger kommt noch die Erstattung der Wohnungsmiete inklusive Heizung dazu. Und damit schrumpft die Differenz bei immer weiter steigenden Miet- und Heizkosten schnell zusammen. Sobald noch Kinder ins Spiel kommen, für die es auch einen Regelsatz und natürlich einen Anspruch auf eine größere Wohnung und weitere Leistungen gibt, steht man mit Bürgergeld dann ganz schnell deutlich besser da.

Eine Arbeitspflicht wird neue Ungerechtigkeiten produzieren

Natürlich gibt es noch das Wohngeld und andere Leistungen, um sicherzustellen, dass wer arbeitet zumindest numerisch nicht schlechter gestellt ist. Aber warum sollte gerade jemand, der auch Kinder erzieht, denn arbeiten gehen, nur um am Ende auf dem gleichen Lebenshaltungsniveau zu sein wie jemand, der nichts macht? Zumal es sich, gerade in Branchen wie der Gebäudereinigung, schnell mit etwas Schwarzarbeit ordentlich dazuverdienen lässt (siehe Link unten).

Manche Großfamilien in deutschen Städten haben die Ausnutzung dieser Strukturen schon perfektioniert. Da laufen der Döner-Laden, die Wäscherei, die Immobilien und die Luxus-Autos offiziell auf einige wenige Familienmitglieder, während die meisten anderen trotz eifriger Mitarbeit von Bürgergeld leben und manchmal auch noch gleich beim Cousin zur Miete wohnen. Das sind dann die berühmten Fälle, in denen im Porsche beim Jobcenter vorgefahren wird.

Durch die gestiegenen Lebenshaltungskosten sind mittlerweile solche Überlegungen aber nicht einmal mehr vielen der bisherigen „ehrlichen Dummen“ fremd. Und es soll sogar schon rein offizielle Scheidungen und räumliche Trennungen gegeben haben, die nur der Auflösung der sogenannten Bedarfsgemeinschaft dienten, um zu einem Bürgergeldanspruch und damit höherem Familieneinkommen zu gelangen.

Es stellt sich die Frage, wie es hier weitergehen soll. Wie will die Regierung einerseits allgemein das Existenzminimum sichern und andererseits die Bereitschaft zur Arbeit im Niedriglohnbereich erhalten, wenn man dort kaum mehr über das Existenzminimum hinauskommt? Eine Arbeitspflicht, wie sie manchen vorschwebt, wird neue Ungerechtigkeiten produzieren.

Problem an der Wurzel packen

Um das Problem zu lösen, bleibt nur, es an der Wurzel zu packen: Die Zahl der Bürgergeldempfänger muss drastisch reduziert werden, indem Ausländer, die ihren Lebensunterhalt nicht selbst bestreiten können, wie in den meisten Ländern dieser Welt, nach einer Frist ausgewiesen und wenn sie nicht freiwillig gehen, auch abgeschoben werden. Die Grenzen, auch die nationalen, müssen geschützt werden, um die illegale Einwanderung zu stoppen. Wir brauchen die Festung Europa. Und die Steuer- und Abgabenlast der Mittelschicht muss deutlich reduziert werden. Auf der Ausgabenseite gibt es dazu ein riesiges milliardenschweres Einsparpotential des Staates in Bereichen, die nicht zu seinen Kernaufgaben gehören und oft nur der politischen Einflussnahme auf die Gesellschaft oder der finanziellen Versorgung politischer Akteure dienen.

https://www.nius.de/Analyse/buergergeld-plus-schwarzarbeit-so-kommen-80-000-euro-netto-im-jahr-zusammen/43ecc523-77bb-4982-91f6-49377f445014

Ein Kommentar

  1. sehr geehrter herr seitz, ich bin zwar nicht der meinung das uns parteien retten, dennoch ihre analyse trifft nach meinem verständnis zu.
    in anlehnung an Hl. Augustinus von Hippo.
    wobei ich zum glauben in die kirche gehe, aber dort bin ich recht selten.
    das ist unter selten z verbuchen.
    Nimm das Recht weg – was ist dann ein Staat noch anderes als eine große Räuberbande?

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