Joachim Gauck vertrat bei seinem jüngsten Besuch in der ARD-Sendung Maischberger – Die Woche unwidersprochen die Ansicht “Wir können auch einmal frieren für die Freiheit”. Damit meinte er den freiwilligen Verzicht auf Gas- und Ölimporte aus Russland. Wie unanständig diese Aussage aus solchem Munde ist, zeigt sich, wenn man das Einkommen des ehemaligen Bundespräsidenten, den sogenannten “Ehrensold”, einfach einmal mit dem mittleren Einkommen in Deutschland oder der Durchschnittsrente vergleicht. Herr Gauck wird wohl selbst eher nicht für die vermeintliche Freiheit frieren, er redet einfach nur gerneklug daher.
Galoppierende Inflation
Wie ist die Situation? Der Liter Heizöl durchbricht bundesweit gerade die Grenze von 2 Euro, die Gas-Grundversorger haben ihre Preise teilweise verdreifacht. Gleichzeitig macht die galoppierende Inflation auch die sonstige Lebenshaltung immer teurer, bleibt also immer weniger für die Wohn- und Energiekosten übrig. Das Arbeitslosengeld 2 wurde in diesem Jahr gerade einmal um 0,7% erhöht. Zwar werden den Empfängern die Heizkosten in voller Höhe erstattet, aber auch alles andere ist trotzdem aktuell schon im Schnitt 6% teurer als vor einem Jahr.
Und was macht unsere Regierung? Anstatt die Energie- und Mineralölsteuer auf das von der EU vorgegebene Minimum zu senken (wie etwa in Polen) verdient sie weiter eifrig mit und feiert sich für einen einmaligen Heizkostenzuschuss für Azubis, BAföG- und Wohngeldempfänger in geradezu lächerlicher Höhe.
Eine ganz andere Agenda
Das kann so nicht weitergehen. Die Zumutungen, vor allem für die Mittelschicht, gehen zu weit und sind so auch nicht notwendig. Es drängt sich eher der Verdacht auf, dass die Ukrainekrise gezielt genutzt wird, eine ganz andere, sozialistische Agenda durchzudrücken. Und wohin Sozialismus führt, das hat die Geschichte gezeigt: Massenverarmung, Unfreiheit, Kulturverlust (und im übrigen noch nie zu einem besseren Umweltschutz).
Hinweis: Die Beträge auf der Grafik geben das mittlere Einkommen und die Durchschnittsrente nach Abzug der gesetzlichen Sozialversicherungsbeiträge vor Steuern wieder, vom Ehrensold wurden zur Vergleichbarkeit 770 Euro für eine private Krankenversicherung abgezogen.